In meinem letzten Post habe ich es schon erwähnt, ich bin gerade auf der Suche nach guter Strandlektüre. Ein Buch, was mir lange in Erinnerung blieb, ist „Ein ganzes halbes Jahr“. Deswegen habe ich mein heutiges Wort zum Montag auch nach diesem Titel benannt. Ich bin mir fast sicher, dass die meistens von euch das Buch kennen. Es geht um ein ernstes Thema, verpackt in einer zuckersüßen Liebesgeschichte. In jedem Fall zeigt das Buch, was ein halbes Jahr ändern kann.

Zwei große Ziele

Ich erzähle euch garantiert nichts Neues, wenn ich sage, dass ich ein echter Listen-Mensch bin. Überall liegen To-Do’s, Bucket Lists und Co. Das gibt mir Struktur und ich liebe es, Pläne zu Papier zu bringen. Natürlich merkt man mir das auf meinem Modeblog an. Ich blogge oft, schneide verschiedenste Themen an und bin immer aktiv. Keine Frage, das braucht viel Planung und geht auch mir nicht immer einfach von der Hand. Anfang des Jahres habe ich statt einer langen Liste mit Wünschen nur zwei große Ziele festgehalten. Tatsächlich habe ich sie nicht aufgeschrieben, denn sie sind so groß und wichtig, dass ich sie nicht schwarz auf weiß brauche. Ein Ziel ist der offizielle Abschluss meines Bachelors, also das Abschlusszeugnis in meinen Händen. Extrem bedeutend und wichtig, aber es ist nicht das Ziel, was mein Herz zum Glühen bringt. Es ist das vernünftige, das bodenständige und sichere Ziel.

10 Länder in einem Jahr

Das zweite Ziel hört sich verrückt an: Ich möchte alle Gelegenheiten nutzen, viel reisen und viel entdecken. Dieses Credo habe ich an dem Ziel „10 Länder in einem Jahr bereisen“ festgemacht. Der eine findet 10 Länder vielleicht unglaublich viel. Der Nächste sieht es als fast gar nichts an. Für mich ist es eine magische Zahl, die für das steht, was ich so liebe. Ohne Deutschland – die Heimat zählt natürlich nicht – sind es aktuell: Österreich, die Tschechischen Republik, Frankreich, Griechenland, Luxembourg, Spanien, Ungarn, Italien und der Vatikan. Das ergibt 9 Länder und in dieser Woche folgt mit Belgien das Zehnte. Natürlich könnte ich jetzt kleinlich sein und die eigentlichen Städte Luxembourg und den Vatikan von der Liste streichen. Aber Land ist nun mal Land und damit würde ich dieses Ziel am Donnerstag einfach abhacken.

Von Juni bis August

Bis hierher müsste man denken: Wow, ein zufriedener Blogbeitrag – schön für sie. Wenn das denn so einfach wäre. Noch Ende Juni – also nach einem ganzen halben Jahr, hätte ich den Post an dieser Stelle beendet. Zu diesem Zeitpunkt war ich tatsächlich zufrieden und sehr glücklich über den Verlauf der bisherigen 6 Monate. Dann schlichen sich still und heimlich Zweifel ein. Sie wechseln täglich von „Es gibt so viele wichtigere Dinge als reisen“ und „10 Länder bereisen andere in 2 Wochen“. Ich merkte, dass ich Momente nicht mehr ganz genoss. Stattdessen dachte ich genau dann, schon an den nächsten – hoffentlich besseren. Ich machte mir Sorgen über Dinge, die die Momente überschatteten, aber an sich nichts mit ihm zu tun hatten. Diese Wandlung nehme ich zum Anlass für mich selbst kurz zu stoppen, wieder Luft zu holen. Es ist richtig, auch seine Herzenswünsche immer wieder zu hinterfragen und zu überprüfen.

Mein persönlichster Tipp

Ich hatte krankheitsbedingt in der letzten Woche viel Zeit zum Luft holen. Eigentlich eine negative Ausgangssituation zum Hinterfragen, krank im Bett sind wir alle nicht unbedingt Optimisten. Tatsächlich hat es mir meine Energie zurückgegeben. Ich kann es kaum erwarten, das Dutzend voll zu machen und am besten noch viel mehr zu erleben. Mein Tipp: Weniger abwägen, weniger auf andere schauen und weniger beeinflussen lassen. DU hast noch fast ein ganzes halbes Jahr. 

 

Eure Julia