Das hier ist eine kleine Geschichte über Perfektionismus und auch über das Erwachsen werden. Früher habe ich mich oft gefragt, wie viel Perfektionismus zu viel des Guten ist. Kann er dir irgendwann im Weg stehen? Eine Bürde sein, die du dir selbst auf erlegst, aber nie erfüllen kannst? Ich weiß nicht, wo ich das damals aufgeschappt habe. Auf jeden Fall habe ich nie offen zugegeben, dass ich ehrzeigig bin. Vielleicht habe ich es auch so aussehen lassen, als ob es mir zufliegen würde. Ob das der bessere Weg war? Nein.

Alte Verhaltensmuster

Wenn ich an meine Teenagerzeit denke, habe ich ein ganz genaues Bild vor mir. Ich sehe ein schlaksiges Mädchen mit Brille. Diese Brille hat mir immer die Streberrolle zugewiesen – zumindes ging ich damals davon aus. Letztlich habe ich mich dadurch selbst in diese Rolle katapultiert. Kinder und vorallem Teenager können gemein sein, dass wissen wir alle. Die Konsequenz war, dass ich meine Persönlichkeit immer wieder versteckt habe. Das passiert in kleinen Schritten, aber letztlich weis man selbst nicht mehr wer man wirklich ist. In diesem Alter von dem ich gerade schreibe, ist das wahrscheinlich normal. Ich habe damals meine Talente, meine guten Eigenschaften versteckt – vielleicht aus Angst aufzufallen. Dieses Verhalten ist nicht auf ein Alter begrenzt. Ganz im Gegenteil, es ist ein Verhaltensmuster in das wir hin und wieder zurückfallen.

Das Ende der Geschichte?

Wollt ihr wissen, was ich lange Zeit versteckt habe? Ich habe lange mit niemandem darüber geredet, was mir das Bloggen bedeutet. Dabei habe ich verheimlicht, welchen Weg ich gerne einschlagen würde. Wenn du mit niemandem über deine Ziele redest, fehlt unglaublich viel. Ehrliche Wort und guter Rat sind teuer. Irgendwann habe auch ich das gelernt. Natürlich habe ich nicht nur liebe Worte gehört, sondern auch Abneigung. Mit der Zeit zollten mir aber auch die Personen Respekt, die mir zuerst ins Gesicht gelacht haben. Ich habe diesen Post anfangs eine kleine Geschichte genannt. Welches Ende sie hat, kann ich euch absolut nicht sagen. Aber ich nur sagen, dass es besser ist aufzufallen als in der Masse unterzugehen.

Ich hoffe, dass euch dieser Post zum Nachdenken bringen kann und wünsche euch eine schöne Woche,

Julia