Vor kurzem kam ich in eine Situation, die mich zum Nachdenken brachte. Ich wurde gerade heraus gefragt: „Machst du überhaupt noch wirklich Urlaub? Ganz ehrlich, wenn ich deine Fotos sehe, dann sieht es nach verdammt viel Arbeit aus. Respekt!“ Keine Frage, dass war ein Kompliment für meine Arbeit. Aber trotzdem muss man kurz schlucken, wenn man von Grund auf durchschaut wurde
Social Media around the clock
Ich möchte mich weder für meine Arbeit rechtfertigen, noch mich beschweren. Mit diesem Beitrag möchte ich diejenigen zum Nachdenken anregen, denen es ähnlich geht. Wenn man Vollzeit bloggt, hört sich das für Außenstehende meist easy an: Beiträge schreiben, Pakete auspacken, für das neue Instagramfoto posieren und zwischendurch ein bisschen Reisen. Wenn man aber hinter die Fassade blickt, weiß man, dass es anders aussieht. Diese Form von Bloggen hat keine Sonn- und Feiertage. Es ist ein Segen, überall und zu jeder Uhrzeit arbeiten zu können. Aber manchmal ist es auch ein kleiner Fluch.
Immer aktiv
Wenn sich mein Freund beschwert, dass ich mein Handy doch auch einmal aus der Hand legen soll, kommt die Entgegnung wie auswendig gelernt: „Nein, ich arbeite gerade“. Mein Freund muss schmunzeln, denn er weiß, wie ich meine Arbeit definiere. Ich bin der Meinung, dass Recherche und Inspiration für neue Beiträge, das Liken & Kommentieren bei Facebook, Instagram und Co. dazu gehört. Ich würde es niemals in diesem Ausmaß machen, wenn es nicht ein Teil des Bloggens wäre. Das hat die Konsequenz, dass ich mein Handy relativ selten nicht in der Hand habe. Das mag manchen von euch seltsam vorkommen, aber es ist genauso. Ich checke Mails, beantworte sie, bearbeite Fotos, plane und organisiere zu jeder Tageszeit – auch im Urlaub.
Wie es im Urlaub dann aussieht
Jetzt fragt ihr euch sicher, ob ich je wirklich abschalte. Ja, das kann ich, aber es ist selten geworden. Aber das ist in Ordnung. Ich liebe es zu schreiben und zu planen, zu kommunizieren und zu teilen. Es ist nicht nur mein Job geworden, sondern auch meine große Leidenschaft geblieben. Wenn ich die Entscheidung, das Bloggen auszuweiten, wieder treffen würde, ich würde es ohne zu Zögern tun. Meine Lieben müssen mich dadurch zwar öfters mit meinem Herzensprojekt teilen und vielleicht stoße ich ihnen auch hin und wieder vor den Kopf, aber das gehört nun zu mir. Ich habe es schon angedeutet, das ändert sich auch im Urlaub nicht. Wenn ich reise, habe ich sofort im Kopf, welche Bilder ich teilen will. Ich habe sie sofort vor Augen. Mir brennt es in den Fingern sie umzusetzen und das mache ich dann lieber, als zu entspannen. Das hört sich völlig verrückt an. Aber mich macht es glücklich und das sieht man oder? Das war meine erste Frage an meinen lieben Freund, der mir die Frage stellte, die ich anfangs erwähnte. Er musste lachen und sagte: „Ach Julia, deine Arbeit ist Lebensfreude pur – was für eine Frage.“ Er sagte es mit so viel Enthusiasmus, dass ich mir jede Nachfrage einfach sparte. Und das sollte ihr auch, wenn ihr eure Leidenschaft lebt. Das ist ein Privileg, das vergisst man im Alltag hin und wieder.
Ich wünsche euch einen schönen Abend, eure Julia
Wie gut ich das kenne. Grad vor ein paar Tagen über das gleiche Thema geschrieben. Ich komm eigentlich gar nicht mehr runter. Wenn ich um 5 Feierabend mach gehts direkt weiter mit dem Blog bis nachts. Bis vor kurzem hatte ich zusätzlich auch noch nen Nebenjob, 2-3 mal die Woche bis nachts um 12. Da ging dann echt gar nichts mehr. Und beim Bloggen ist es eben so. Da schaltet man nie richtig ab. Gerade im Urlaub gibts so viele Motive für schöne Bilder. Da kommt man gar nicht drum rum auch immer mit an die Arbeit zu denken.
Ich verstehe dich so gut. Danke für diesen Kommentar!
Grundsätzlich finde ich es gut, wenn jemand absolut in seiner Arbeit verliert und dies gerne tut, allerdings denke ich auch, dass man nicht vergessen darf auch den Moment zu genießen – ohne Handy, sondern dem Gegenüber 110 % Aufmerksamkeit zu schenken und wirklich da zu sein.
Ich denke, dass das bei sehr vielen verloren gegangen ist.
Ja das stimmt. Man muss für sich immer den richtigen Mittelweg finden.
Viele Grüße,
Julia