Novembertage – Langer grauer Mantel, helle Jeans & Leder Weekender
Wie oft bist du schon gegangen, obwohl du eigentlich bleiben wolltest? Vielleicht weil du dich nicht getraut hast zu bleiben. Es wäre ein Sprung ins kalte Wasser gewesen und vielleicht war dieser Sprung noch zu früh. Vielleicht konntest du aber auch den letzten Zweifel nicht hinter dir lassen und hast es deswegen nicht getan. Im Leben gibt es keine hundertprozentigen Entscheidungen udn erst recht keine beruhigende Garantie.
Passend zu diesem Outfit an einem grauen, regnerischen Novembertag habe ich einen persönlichen Text geschrieben über das Loslassen, Weitermachen und vielleicht auch das Vergessen. Die Lichtstimmung ist dieses Mal ganz anderes als auf meinen typischen Outfitfotos. Ich hoffe, euch gefällt diese neue, stilistische Seite auf Des Belles Choses.
Es gibt zwei Arten von Entscheidungen.
…wenn sie richtig waren, habe ich sie schnell vergessen. Sie werden abgehakt, Sternchen dahinter, Lächeln aufgesetzt und weiter gehts. War die Entscheidung vermeintlich falsch, knabbere ich daran – manchmal Tage oder Wochen. Und das ist noch der Bestfall! Es gibt Entscheidungen, die eine so weitreichende Wirkung hatten, dass ich es in diesem Moment nicht ansatzweise ausmalen konnte. Das kam mit den Jahren und diese Erkenntnis ist ein Prozess. Eine dieser Entscheidungen, es sind nur eine Handvoll, liegt heute neun Jahre zurück. Sie hat mich aber zu diesem Text inspiriert und ihr merkt sicher schon, ich habe meinen Frieden mit dieser Entscheidung gefunden. Endlich!
Diese Entscheidung betraf das Gehen oder Bleiben.
Loslassen, weil es keine andere Möglichkeit mehr gab, weil die Würfel endgültig. schmerzhaft gefallen waren. Bleiben, weil ich ein komisches, unerklärliches Gefühl hatte. Vielleicht hatte ich das endgültige Ende trotz der fehlenden Lebenserfahrung gespürt. Auch wenn der Kopf noch zig möglichen Versionen oder Enden spinnt, das Bauchgefühl irrt nicht. In diesem Jahr und im besagten November habe ich mit dem Abschied nehmen auseinander gesetzt – auf Raten. Ich habe eine Person verloren, irgendwann im November, die seit meiner Geburt an meiner Seite war. Mehr noch, sie war ein großer Teil meines Lebens und das ändert sich nie. Der endgültige Abschied kam erst ein halbes Jahr später und er tat furchtbar weh.
Es war als würde alles brechen und sich neu zusammensetzen müssen, weil es keine andere Möglichkeit gab. Zum ersten Mal in meinem Leben musste ich mich intensiv mit dem Tod auseinandersetzen und es hat mich für alles geprägt, was danach noch kam oder kommen wird. Ich habe die Entscheidung zu gehen und das Unvermeidliche anzunehmen, unendlich oft bereut. Dabei geweint, pure Verzweiflung gespürt und ich hätte alles getan, um an den besagten Tag zurückzuspringen, mich in den Weg zustellen und zu sagen: „Nein, das machst du nicht. Hast du irgendeine Ahnung, was du damit anrichtest. Es ist nicht nur dein Leben, du zerstörst wertvolle Erinnerungen, die niemals wiederkommen. Ist es das wert?“
Heute weiß ich, dass es keine bewusste Entscheidung war.
Manchmal bricht das Leben auf uns nieder, getrieben von Entscheidungen der Anderen. Egal wie sehr wir dagegen ankämpfen, es ist ein erfolgloser Kampf. Nicht weil wir nicht genug gekämpft haben, sondern weil es so sein sollte und musste. Diese Erkenntnis hat mir unglaublich geholfen. Ich habe ab diesem Zeitpunkt begonnen, die Tatsachen zu akzeptieren und mit ihnen zu leben – und das nicht nur Jahre, sondern ein Leben lang. Ihr habt sicher begriffen, dass es in diesen persönlichen Zeilen um Familie ging.
Was ich damit sagen will? Es gibt Entscheidungen, wie niemals eine bewusste Entscheidung waren. Du bist nicht gegangen, weil du gehen wolltest. Du hast nicht geschwiegen, weil du schweigen wolltest. Manchmal lassen die Umstände sowie die Gedanken, Gefühle und Handlungen der Anderen keine andere Möglichkeit zu. Vielleicht ist das die dritte Art von Entscheidungen und ganz ehrlich, sie ist die Schwerste.
Mode und Persönlichkeit
Es ist gar nicht so einfach, von diesem persönlichen Text des letzten Abschnitts auf mein Outfit zu switchen. Ich versuche es trotzdem. Ihr wisst ja, dass ich ab jetzt immer wieder diese beiden Arten von Texten miteinander mischen will. Das bringt zwar einen Bruch im Beitrag, aber dafür habt ihr mehr zu lesen und könnt euch weiterhin modisch inspirieren lassen.
Die letzten Novembertage: Stylisch durch die Kälte
Im Alltag ist das zwar nicht mein Credo. Wenn es aber um Events, Meetings und Co. geht, versucht ich es umzusetzen. Einerseits bietet das Wetter seine Tücken und wer will schon mit komplett durchgeweichten Schuhen, bei einem beruflichen Treffen erscheinen. Anderseits arbeite ich in einer Branche, die modisch viel zu bieten hat. Ich kann mich nicht entziehen und will es auch gar nicht. Dieses Outfit ist ein gutes Beispiel, dass man Trends auch so umsetzen kann, dass das Wetter kein Hindernis ist, egal was es gerade macht.
Leder Weekender & Bullboxer Boots
Herzstück des Outfits ist der lange, graue Mantel. Ich habe ihn schon einige Male kombiniert: Hier seht ihr das Trendteil in einem Ton-in-Ton-Look. Dieses Mal lenkt der Mantel den Blick auf die Metallic Boots von Bullboxer. Die stechen farblich natürlich extrem heraus. Sie sind extrem bequem udn trotzen jedem schlechten Wetter. Trotzdem sehen die Boots extrem stylisch aus oder?
Ich habe lange nach einem passenden Weekender für kurze Reisen gesucht. Dieser Leder Weekender ist so schön verarbeitet, dass ich am liebsten nur noch damit unterwegs wäre. Auf den Fotos sieht man es schon sehr gut. Das Leder ist extrem hochwertig und die Tasche fällt schon von weitem auf. Und das Beste ist, dass sich Maxwell Scott auch hinter einem meiner Adventskalender-Türchen versteckt!
Pullover: Mint & Berry (hier im Sale)
Jeans: Nakd (hier)
Mantel: Hallhuber (ähnlich hier)
Boots*: Bullboxer (hier in Silber)
Leder Weekender: Maxwell Scott (hier)
Alles Liebe, eure Julia
*Produkt Sponsoring: Die mit Stern gekennzeichneten Produkte wurden mir kosten- und bedingungslos von der jeweiligen Marke zur Verfügung gestellt. Das hat keinen Einfluss auf meine persönliche Meinung. Ich bedanke mich herzlich.
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