Eigentlich ändert sich nur eine Kleinigkeit. Es ist eine Zahl: Aus der 5 wird eine 6. Wir begrüßen das neue Jahr mit Sekt, einem Strahlen und auch mit hohen Erwartungen. Schon jetzt sind sie zu spüren, denn die Zeit zwischen den Jahren ist irgendwie anders. Sie gehört weder zum vergangenen Jahr noch zum Neuen. Irgendwie ist sie das Bindeglied, der Moment zum Luftholen, zum Stolz sein, zum Trauern. Es ist der Moment, der uns zeigt, was das letzte Jahr für uns war – in allen Facetten und allen Emotionen.

Kleiner Unterschied, große Wirkung

Vor den Weihnachtstagen verschwenden wir kaum einen Gedanken an den Jahreswechsel. Der Silvesterabend wir in den Grundzügen geplant. Wir beantworten die jährliche Frage, was am 31.12. gemacht wird. Dann vergehen die Weihnachtstage wie im Flug. Eine leichte Nervosität macht sich breit. Das neue Jahr wird uns vor Herausforderungen stellen. Es wird nicht immer gut zu uns sein. 365 Tage bieten uns aufs Neue die Gelegenheit, uns zu finden; herauszufinden, was uns glücklich macht. Wir können prüfen, wen wir wirklich brauchen und wer uns auch in diesem Jahr nicht gut tut. Vielleicht ist es zwischen Mischung aus Wissen und Unwissen, die uns verloren zurücklässt – mit einem flauen Gefühl im Magen, aber auch mit viel Vorfreude,

Verloren zwischen den Jahren Gedanken zum Jahreswechsel

Besser als das Letzte

Wenn ich mit meinen Freunden oder der Familie über die Erwartungen für das nächste Jahr spreche, höre ich oft den Satz „Es soll besser als das Letzte sein.“ Es bringt mich zum Schmunzeln, denn es ist diese so typischen Denkweise. Oft schaffen wir es nicht, mit dem zufrieden zu sein, was wir hatten. Stattdessen muss es besser werden: Das Jahr muss mit mehr Erinnerungen gefüllt werden, mehr Momente, die wir unbedingt festhalten wollen. Ja, wir erwarten Großes. Auch das, lässt uns die Zeit zwischen den Jahren nicht richtig genießen, denn nur allzu schnell werden sie zu Druck, den wir uns machen.

Frei sein

Ihr wisst sicher worauf ich hinaus will. Ich möchte klar machen, welche Gedanken uns in diesen Tagen blockieren. Auch mir fällt es oft schwer, aber warum, sind wir nicht einfach stolz. Mit Sicherheit hat das Jahr 2015 jedem von uns Momente beschert, die wir gerne vergessen würden. Aber so wird es immer sein und diese Momente, sollten nicht der Mittelpunkt stehen. In ein paar Jahren wissen wir vielleicht, wofür sie gut waren: Everything happens for a reason. Wenn nicht war es vielleicht eine Lektion oder einfach nur gelebte Zeit mit Höhen und Tiefen, Fehlern und Erfolgen.

Ich wünsche euch schon jetzt alles Gute für das Jahr 2016 und hoffe, dass ihr mit einem Lächeln an das vergangene Jahr denkt. Das werde ich in den nächsten Tagen auch schriftlich tun, denn es wird Zeit für einen ganz persönlichen Rückblick.

Eure Julia.