Es sind unter Anderem diese ehrlichen Sätze von Masha Sedwick aus ihrem Post „Das gestellte Leben“, die gerade für Gesprächsstoff sorgen: „Ich zeige euch lieber ein Leben, wie ich es gern hätte und nicht das, wie ich es tatsächlich führe. Und warum tue ich das? Weil es das ist, was ihr sehen wollt – und was ihr liked.“

Ich habe das Gefühl, dass gerade viel über den Perfektionismus von Instagram-Bildern diskutiert wird. Hastags wie #instachaos sieht man daher immer öfters. Dieser Instagram-Trend – hin zu mehr ungestellten Fotos mit Hashtags wie #instachaos – ist zu Anfang des Jahres genauso weit verbreitet wie das allgemeine #fitfür2015. Scheint es euch auch so? Dabei finde ich, dass man Ersteres besonders auf die Fotos rund um Fitness beziehen kann. Die Kommentare zu dem Bild von Angelina Heger nach ihrem Size Zero Programm, haben mich dazu gebracht, diesen Post zu schreiben. Es zeigt für mich wieder, wie dünn der Grad der öffentlichen Meinung zwischen fit und damit beneidenswert sowie zu dünn gleich krank ist. Ihr könnt mir glauben, ich habe wirklich lange nach den richtigen Worten für diesen Post gesucht. Er soll einfach zum Nachdenken oder Hinterfragen anregen. Alle Fotos in der Collage sind Instagramfotos, die ich auf Pinterest gefunden habe. Sie sind typische Beispiel für Bilder rund um Fitness und ich finde, dass sie wie die Faust aufs Auge zu diesem Thema passen.

PicMonkey Collage

Schlanke Frauen, die ihren mehr als flachen Bauch zusammen mit Detoxwasser auf der Fitnessmatte vor der Handykamera präsentieren. Saftkuren und winzige Essensportionen. Es sind nicht diese Bilder, die mich innerlich zum Zittern bringen. Es sind manche Kommentare unter den Bildern, die eine scheinbar verzerrte Selbstwahrnehmung offenbaren. Ohne es richtig zu realisieren, kann man von eben solchen Bildern beeinflusst werden. Im Restaurant isst man lieber einen Salat, weil man gerade erst das tolle Bikinifoto in einem Fitnessaccount gesehen hat. Neue Sportgeräte, Kochbücher oder Programme werden angeschafft, weil andere sie gut finden. An sich ist das ja nichts Schlimmes, aber es ist genau wie mit der öffentlichen Meinung zum eigenen Körper: Der Grad ist zwischen gut und weniger gut ist schmal. Mädchen, die eine scheinbar perfekte Figur haben, wollen noch mehr abnehmen und verlieren an Selbstbewusstsein. Auf Genüsse, die das Leben einfach schöner machen, wird verzichtet.

Was ich euch sagen will: Durch Bilder rund um Fitness und Trends wie Detox, Saftkuren oder healthy food implizieren einen scheinbar perfekten gesunden Lebensstil. Aber sie sind nur ein kleiner Teil des Lebens. Man sieht die schön angerichteten Teller, aber nicht das Eis gegen Liebeskummer. Man sieht nicht, dass ausschlafen manchmal wichtiger ist, als der morgendliche Fitnessstudiobesuch. Instagram sollte als Inspiration dienen und die Accounts als Ratgeber nicht als Vorbilder. Fit ist, wer sich fit fühlt, abseits von allen Regeln, Verboten und Zwängen.

Ich bin gespannt, was ihr über die Thematik denkt und freue mich auf eure Kommentare.