Bad Gastein – 5 gute Gründe für einen Urlaub in jeder Jahreszeit
Bad Gastein im Salzburger Land ist sowohl im Sommer als auch im Winter sehenswert! Der Ort in Österreich ist natürlich besonders bekannt für Winterurlauber, denn die Alpen übersteigen hier die Dreitausender-Marke und bieten ideale Voraussetzungen für den Skiurlaub. Aber die Region im Nationalpark Hohen Tauern südlich von Salzburg bietet noch viel mehr. Wir stellen euch fünf gute Gründe vor, warum sich 2020 auch eine Reise im Sommer lohnt:
Das macht den Charme von Bad Gastein aus
Das Monte Carlo der Alpen
Hierher gebracht hat uns unser erster längerer Urlaub mit Baby. Statt am Strand von Bali Acro Yoga zu üben oder mit dem Bulli durch Kalifornien zu düsen, fahren wir in die Alpen. Acht Stunden Zugfahrt später finden wir uns im Gasteiner Tal wieder. Schon von weitem sieht man das Grand Hotel de l’Europe, das inmitten der Berge prangt und irgendwie stark an das Grand Budapest Hotel aus Wes Andersons gleichnamigen Film erinnert. Aber Moment, leerstehende Gebäude, im Sommer mitten im Skigebiet und ein zweiwöchiger Urlaub in einem Alpendorf? Aber natürlich! Und hier kommen fünf gute Gründe, warum du Bad Gastein einen Besuch abstatten solltest
1. Die schönsten Wanderwege rund um Bad Gastein
Im Winter laufen hier die Skilifte heiß und auch die Polonaise in den Après–Ski Bars verlangt vollen Einsatz. Im Sommer ist es hier ruhig und sehr entspannt. Schnell gewöhnt man sich an den Rhythmus. Essen, spazieren, essen, spazieren, essen, schlafen. So ungefähr sieht unser Tagesablauf aus und es ist fantastisch. Entweder bugsieren wir den Kinderwagen über Waldwege, leichte Anstiege und Wirtschaftswege zur nächsten Alm, oder wir schnallen den Nachwuchs in die Trage und steigen in die Seilbahn.
Hier gibt es für jedes Level die richtigen Wanderwege. Entspannte Spaziergänge auf der Kaiser-Wilhelm-Promenade sind genauso möglich wie ein Aufstieg auf die Poserhöhe, eine Wandertour zum Reedsee, ein Besuch im Zirbenwald auf dem Graukogel oder eine herausfordernde Tour hoch zum Schareck Gipfel, die ab Sportgastein startet. Es gibt auch zahlreiche Wandertouren mit Klettersteigen und Höhenunterschieden von bis zu 1.600 Metern, hier ist alles dabei. Eine leichte Brise, keine Wolken am Himmel und ein Baby, das vom Grün der Tannen und den davon flitzenden Eichhörnchen nicht genug bekommen kann. Das sind doch die schönsten Urlaubserinnerungen!
2. Auf den Geschmack gekommen: Kulinarische Highlights
Der Weg ist das Ziel, so auch beim Wandern. Denn Ziel jeder Tour ist die Einkehr in einer Almhütte und das ist ganz nach meinem Geschmack. Hier wird Deftiges aufgetischt. Vom Wiener Schnitzel über die geräucherte Forelle bis hin zum Jausenteller treibt mich die Aussicht auf dieses unglaublich gute Essen immer wieder den Berg hinauf. Besonders angetan hat es mir die Kaspressknödelsuppe, keine Einkehr findet ohne sie statt. Obwohl die Speisekarten der Hütten sich recht ähnlich sind, gibt es qualitativ doch einige Unterschiede. Besonders zu empfehlen ist die Himmelwandhütte, hier wird alles von der Chefin aus regionalen Zutaten zubereitet. Und wenn dich Salziges nicht besonders lockt, gibt es hier Strudel, die unfassbar gut sind. Überhaupt sind Strudel, Mehlspeisen und Torten hier ein ganz großes Thema. Marillenknödel, Marzipantorte und Kaiserschmarrn schmecken übrigens im Café Schuh auf der Kaiser-Wilhelm-Promenade ganz besonders gut.
3. Servus Entspannung: Felsentherme und mehr
Nach all dem bergauf und bergab gönnen wir uns einen Tag in der Felsentherme, die in den Sechziger Jahren vom Architekten Gerhard Garstenauerentworfen wurde. Dafür wurde ein Teil des Felsmassivs weggesprengt, das verbliebene Gestein formt die Wände der Halle des Schwimmbads,durch die Fenster auf der anderen Seite sieht man die umliegenden Gipfel. Ein einmaliges Ambiente, das dazu einlädt einen Nachmittag lang einfach auf dem Rücken im Wasser zu treiben oder eine der Saunen auszuprobieren, die sich hier im oberen Stockwerk finden.
Wenn du nach einem Nachmittag in der Therme erst so richtig auf den Geschmack gekommen bist, lohnt es sich, im Aveda Spa des Haus Hirt eine Anwendung zu buchen. Ich habe mir die ayurvedische Ölmassage ausgesucht und bin eine Stunde lang an einen anderen Ort gebeamt worden. Den Rest des Tages bin ich wie auf Wolken gelaufen. Wenn du lieber aktiv zu einem freien Kopf beitragen möchtest, kannst du auch fast jeden Tag an einem der Yogakurse des Haus Hirt teilnehmen, selbst wenn du hier nicht Gast bist.
4. Gegensätze ziehen uns an
Bad Gastein ist ein Ort voller Gegensätze. Prunkvolle verlassene Gebäude, Wanderfans in Multifunktionskleidung und ein kosmopolitischer Flair prägen den Ort. Hotels wie das Haus Hirt, das Miramonte oder Das Regina können genauso auch in einer europäischen Großstadt stehen. Das Waldhaus Rudolfshöhe wurde von zwei Berlinern zu einem Design-Boutique-Hotel umgebaut. Wir wohnten im Hotel Das Regina und waren nicht nur vom Interieur begeistert. Das Hotel erinnert eher an ein Townhouse und vor allem die Bar und das Restaurant sind großartig mit einer großen Fensterfront, aufgearbeiteten Möbelstücken, moderner Küche und großer Liebe zum Detail. Es scheint, als seien hier vor allem Ruhe suchende Großstädter zu Gast.
Im Ortskern findet man ein Pop-Up-Café, auch der Concept Store Wally Gastein ist hier mit angesagten Marken vertreten. In Bettys Bar gibt es statt Rouladen leichte Tapas und Flammkuchen, unter anderem mit dem Fleischersatz Jackfruit. Sehr zu empfehlen! Die schillernden Jahre von Bad Gastein sind schon lange vorbei und dennoch oder gerade deswegen entwickelt sich hier eine ganz besondere Szene aus Künstlern, engagierten Hoteliers und Visionären, die mehr wollen als Skitourismus und All-Inclusive-Pakete.
5. Das ist Kunst!
Seit 2011 findet in Bad Gastein, das sommer.frische.kunst Festival statt. Internationale Künstler bekommen im Rahmen der „kunstresidenz Bad Gastein“ die Möglichkeit, sich für eines der Stipendien zu bewerben und zwei Monate lang vor Ort zu arbeiten. Die Ergebnisse werden beim „art weekend“ in verschiedenen Locations vom Kunstpavillon bis zur Wetterstation auf dem Stubnerkogel präsentiert. Ein beliebter Anlass für Kunstinteressierte das Gasteiner Tal zu besuchen und zeitgenössische Kunst vor Alpenpanorama zu genießen. Clemens Wolf, Holger Schmidhuber und Alexandra Baumgartner sind nur einige der Künstler deren Arbeiten wir entlang der Kaiser-Wilhelm-Promenade entdecken.
Auch im Sommer ist ein Trip nach Bad Gastein unbedingt zu empfehlen. Egal ob Müßiggang oder Sportprogramm, hier gibt es unglaublich viel zu entdecken. Ein Kurztrip übers Wochenende lohnt sich genauso wie ein mehrwöchiger Urlaub. Bad Gastein verbindet alpinen Charme mit zeitgeistigem Flair und entstaubt so das Image vom klassischen Alpendorf. Wenn ihr noch mehr Inspiration im Salzburger Land sucht, könnt ihr hier mehr über Reiseziele in der Winter- und Weihnachtszeit lesen.
Alle Bad Gastein Tipps auf einen Blick
Alle Bad Gastein Tipps auf einen Blick
Restaurants & Cafés
- Café Schuh: Kaiser Wilhelm-Promenade 9, 5640 Bad Gastein
- Restaurant Himmelwandhütte: Kötschachtal 50, 5640 Bad Gastein
- Betty’s Bar: Kaiser Franz Josef-Straße 17, 5640 Bad Gastein
- Café The Blond Beans: Bahnhofpl. 4-8, 5640 Bad Gastein
Hotels und Wellness:
- Felsentherme Bad Gastein: Bahnhofplatz 5, 5640 Bad Gastein
- Desihnhotel Haus Hirt: Kaiserhofstraße 14, 5640 Bad Gastein
- Hotel Miramonte: Reitlpromenade 3, 5640 Bad Gastein
- Botique Hotel Das Regina: K. H. Waggerl-Straße 5, 5640 Bad Gastein
Steht Bad Gastein schon auf eurer Liste?
Rebecca
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